Zahlreiche Deutsche leiden unter Verstopfung (auch Obstipation genannt). Je nach Ursache variieren die Symptome und Beschwerden von Mensch zu Mensch. Einige Menschen „können“ dreimal pro Woche, andere „müssen“ nur alle drei Tage. Aber wie viel Mal ist denn normal? Jeder ist anders: So empfinden es manche bereits als unangenehm, wenn das Geschäft nicht täglich kommt. Tatsächlich gibt es keine feste Regel, an der man sich verbindlich orientieren könnte. Eine Darmentleerung zwei- bis dreimal täglich ist genauso normal wie zwei- bis dreimal wöchentlich.
Sie erfahren auf dieser Seite:
– Was eine Verstopfung ist
– Was die Symptome einer Verstopfung sind
– Ab wann der Arztbesuch unerlässlich ist
– Den Unterschied zwischen einer chronischen und einer akuten Obstipation
– Die Ursachen einer Verstopfung im Überblick
– Erste Tipps, was Sie selbst tun können
Von Verstopfung ist die Rede, wenn der Stuhlgang seltener als üblich eintritt und dieser zudem eine härtere Konsistenz aufweist. Ganz häufig ist die Verstopfung nur das Symptom einer generellen Darmträgheit, bei der der Stuhlgang durch zu wenig Wasser nur ganz langsam transportiert werden kann.
Sehr typisch für eine Obstipation ist der harte und seltene Stuhl sowie ein sehr starkes Pressen, das beim Stuhlgang ausgeübt werden muss.
Wenn der Stuhlgang ein paar Tage ausbleibt und ansonsten keine Beschwerden auftreten, ist dies noch keine Verstopfung. Denn: Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist bei jedem Menschen ganz unterschiedlich. Manche Menschen müssen nur alle zwei Tage, während andere drei Mal pro Tag Stuhlgang haben.
Bei vielen Betroffenen ist das Wohlbefinden extrem eingeschränkt. Dies wird hervorgerufen durch Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen und das Gefühl „nicht aufs Klo zu können“.
Folgende Symptome deuten auf eine Verstopfung hin, wenn:
– die Darmentleerung seltener als zwei- bis dreimal wöchentlich stattfindet
– wenn starkes Pressen, oft auch unter Schmerzen, erforderlich ist
– wenn regelmäßig eine zu kleine Stuhlmenge abgesetzt wird
Sollte der Stuhlgang über einen längeren Zeitraum ausbleiben, ist Vorsicht geboten. Bei folgenden Symptomen sollte sofort ein Arzt konsultiert werden:
– häufiges Übergeben
– blutiger Stuhl
– rapider Gewichtsverlust
– Bauchkrämpfe
Sollten diese Symptome durch einen Darmverschluss hervorgerufen werden, kann dies gefährlich werden. Daher ist der Gang zum Arzt hier unumgänglich.
Mediziner unterscheiden zwischen einer chronischen und einer akuten Obstipation. Während die chronische Verstopfung dauerhaft, also länger als drei Monate anhält, tritt die akute Verstopfung nur kurzfristig auf.
Ursache einer chronischen Obstipation ist zum Beispiel das Reizdarmsyndrom. Wird die Verstopfung chronisch, kann dies Folgen haben, wie beispielsweise Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Hämorrhoiden oder Inkontinenz. Symptome der chronischen Verstopfung sind dieselben wie die einer akuten Verstopfung, allerdings halten die Symptome länger als 12 Wochen an. Die chronische Verstopfung entwickelt sich langsam und kann manchmal Monate oder Jahre andauern.
Ursachen der akuten Verstopfung sind meistens konkrete Auslöser, wie ungewohnte Ernährung auf Reisen, Stress oder eine Ernährungsumstellung. Symptom der akuten Verstopfung ist eine Darmentleerung weniger als drei Mal pro Woche.
Die wohl häufigste Ursache für Verstopfung ist falsches Essverhalten. Oft führen wir dem Körper zu wenig Ballaststoffe zu. Doch diese haben eine wichtige Funktion: Sie halten die Verdauung in Schwung. Deshalb sollten täglich ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukte auf dem Speiseplan stehen.
Viele berufstätige Menschen sitzen den ganzen Tag am Schreibtisch und entspannen sich abends vor dem Fernseher. Kein besonders „bewegender“ Tagesablauf! Und: Nicht berufstätige Menschen sitzen oft genauso viel.
Die fremde Küche in vielen Urlaubsländern ist für unseren Körper einfach ungewohnt. Das kann sich schnell auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Der veränderte Tagesablauf im Urlaub und klimatische Faktoren bringen die Verdauung zusätzlich aus dem Takt.
Nervliche und seelische Anspannung können auch körperliche Auswirkungen haben. Verstopfung ist eine davon. Häufig wird in Stresssituationen der Stuhldrang einfach unterdrückt, der Darm kommt aus dem Rhythmus. Dies führt dann zu einer abnehmenden Darmtätigkeit.
Auch die Einnahme von Medikamenten kann zu einer Verstopfung führen. Medikamente wie Schmerzmittel, Antidepressiva, oder auch Antibiotika verlangsamen oft die Verdauung.