Mikrobiom (griechisch μικρός mikrós ‚klein‘, griechisch βίος bios ‚Leben‘) bedeutet eigentlich die Besiedlung von Mikroorganismen auf allen existierenden Lebewesen. Heute wird das Mikrobiom meistens mit den Darmbakterien in Verbindung gebracht, da sich 99% unserer Bakterien im Darm befinden (Darmflora). Mit Mikrobiom sind aber ebenfalls die Bakterien in der Mundhöhle, auf der Haut, an den Genitalien oder im Magen gemeint. Das Mikrobiom wird heute immer mehr Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, ist aber aktuell noch sehr wenig erforscht.
Besonders viele Bakterien leben in unserem Dickdarm. Weniger davon befinden sich dagegen in unserem Magen und im Dünndarm, da die Magensäure Bakterien abtötet, die über die Nahrung in den Magen gelangen.
Das Mikrobiom entwickelt sich bereits in unseren ersten Lebenstagen. Während Embryos im Bauch der Mutter noch völlig keimfrei sind, nimmt das Neugeborene bereits im Geburtskanal die ersten Bakterien auf. Danach bildet sich die Darmflora des Babies durch Nahrung und Lebenstil. Daher unterscheiden sich die Mikrobiome der Menschen in verschiedenen Ländern auch: Afrikaner haben eine ganz andere Zusammensetzung an Darmbakterien als Europäer, da sich die Ernährung und die Lebensbedingungen erheblich unterscheiden.
Aufgaben des Mikrobioms: Einfluss auf Immunsystem und Stoffwechsel
Wichtig im Hinblick auf unser Immunsystem: Je stärker sich unser Immunsystem bereits in den ersten Lebensjahren mit „Dreck“ und „Schmutz“ auseinander setzen muss, desto besser entwickelt es sich. Denn: Gelangen Keime in den Darm, werden hierdurch die Lymphknoten stimuliert und so die körpereigene Abwehr in Gang gebracht.
Auch in Bezug auf den Stoffwechsel kommt dem Mikrobiom eine besondere Bedeutung zu: Es sorgt für eine bessere Vitamin-Versorgung, da Darmbakterien Vitamin K produzieren. Dieses Vitamin sorgt für eine gesunde Blutgerinnung. Zudem sorgen die Enzyme, die das Mikrobiom bildet, dafür, dass wir besonders viel nützliche Energie aus unserer Nahrung ziehen können.
Fazit und Ausblick Mikrobiom
Die Mikrobiomforschung wächst zusehends und es gibt noch viele Forschungsgebiete, in denen der Einfluss des Mikrobioms auf unsere Gesundheit noch nicht erforscht ist. Es bleibt spannend.