Viele Deutsche leiden heute an einer vorübergehenden Verstopfung (medizinisch auch Obstipation genannt). Diese kann durch die Veränderung unserer Lebensumstände hervorgerufen werden, zum Beispiel, wenn wir auf Reisen sind oder unsere Ernährung umstellen. Auch Stress ist ein Faktor, der unsere Verdauung schnell aus der Balance wirft.
Sie erfahren auf dieser Seite:
– Wann eine Verstopfung chronisch wird
– Die besten 4 Hausmittel bei akuter Verstopfung
– Wie Sie einer Verstopfung ab jetzt vorbeugen
Als Faustregel gilt: Wer weniger als drei Mal pro Woche Stuhlgang hat, leidet unter Verstopfung. Chronisch wird die Verstopfung, wenn die Darmtätigkeit länger als drei Monate unregelmäßig ist. Dann sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Auch bei diesen Symptomen ist der Besuch eines Gastroenterologen oder Hausarztes sinnvoll:
– blutiger Stuhlgang
– längeres Erbrechen und Übelkeit
– sehr schneller Gewichtsverlust
– krampfartige Bauchschmerzen und Koliken
Wenn Sie eine vorübergehende Verstopfung haben, können oft einfache Hausmittel dabei helfen die Verstopfung sanft zu lösen, ohne dass direkt aggressive Abführmittel zum Einsatz kommen. Hier sind unsere Top 4 der besten Hausmittel bei Verstopfung:
Das Abführen mit Sauerkrautsaft ist bei Fastenkuren gang und gäbe. Der große Vorteil: Die Wirkung setzt sofort ein, daher sollte eine Toilette in direkter Nähe sein. Sauerkrautsaft gilt auch als Jungbrunnen für den Darm.
So wirkt Sauerkrautsaft gegen Verstopfung:
Verantwortlich für die abführende Wirkung des Sauerkrautsaftes sind die aktiven Milchsäurebakterien, die die Verdauung anregen. Der Sauerkrautsaft hat keinerlei Nebenwirkungen. Bei Verdauungsproblemen kann eine Sauerkrautsaftkur über mehrere Tage angewendet werden, um den Darm wieder in Schwung zu bringen. Am besten wird der Saft auf nüchternen Magen getrunken.
Auch getrocknete Pflaumen kommen gegen Verstopfung häufig zum Einsatz. Hier eignen sich sowohl die getrockneten Pflaumen als auch Pflaumensaft sehr gut.
So wirken Pflaumen gegen Verstopfung:
Pflaumen sind aufgrund der Pektine und der Zellulose verdauungsfördernd. Diese Ballaststoffe weisen eine starke Quellfähigkeit auf, sodass die Verdauung wieder angekurbelt wird. Besonders geeignet sind Dörrpflaumen. Diese werden über Nacht eingeweicht und mit dem Einweichwasser gegessen.
Faulbaumrinde ist bereits seit dem 14. Jahrhundert als Heilpflanze bekannt und beliebt. Schon früher wurde die Pflanze als natürliches Abführmittel genutzt.
So wirkt Faulbaumrinde gegen Verstopfung:
Vom Faulbaum kommt gegen Verstopfung die Rinde zum Einsatz: Sie enthält bis zu sieben Prozent Anthranoide. Dazu gehören besonders die Substanzen Glucofrangulin A und B, Frangulin A und B sowie Frangulaemodin. Diese Pflanzenstoffe bewirken, dass die Dickdarmschleimhaut von innen abgedichtet wird und keine Flüssigkeit vom Darm in den Körper gelangen kann. Außerdem fördern sie den Wechsel von Wasser aus dem Körper in den Darm. Dadurch wird der Darminhalt weicher und kann leichter nach außen transportiert werden.
Flohsamen sind eine alte indische Heilpflanze. Sie sind besonders geeignet zur regelmäßigen Anwendung. Wichtig ist es, nach der Einnahme viel Wasser nachzutrinken.
So wirken Flohsamen gegen Verstopfung:
Auf dem Weg vom Mund in den Darm binden die Samen ein Vielfaches ihres Gewichts an Flüssigkeit, quellen auf und vergrößern so das Volumen des Stuhls. Durch die zugeführte Flüssigkeit wird der Stuhl weich und geschmeidig. Außerdem wird die Bewegung des Darms angeregt und der Stuhlgang ausgelöst. Aufgrund von Schleimstoffen wird der Stuhlgang viel gleitfähiger und so natürlich und sanft abgeführt.
Lesen Sie hier unseren Artikel zu „Flohsamen Wirkung“
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Das allerbeste Hausmittel ist es allerdings, der Darmträgheit frühzeitig vorzubeugen. Hier geht es vor allem darum Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren, um den Darm wieder langfristig in Schwung zu bringen. Hier unsere besten vier Maßnahmen, um die Verdauung dauerhaft und nachhaltig anzukurbeln:
Hier hilft vor allem viel Trinken. Mindestens 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit am Tag bringen die Verdauung in Schwung.
Des Weiteren fördert kontinuierliche Bewegung unsere Verdauung. Am besten ist es sich jeden Tag moderat zu bewegen und das Training in den Alltag zu integrieren. Perfekt zur Anregung der Darmtätigkeit ist eine leichte Morgengymnastik.
Hierbei ist nicht nur zu beachten, was wir essen, sondern auch wie. Am besten für die Darmtätigkeit ist es langsam zu essen und viel zu kauen, damit der Nahrungsbrei ideal befeuchtet wird und so besser durch den Körper transportiert werden kann. Bei der Ernährung sind pflanzliche Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Getreide oder Hülsenfrüchte ideal für die Verdauung. Fleisch und Wurst dagegen enthalten wenig Ballaststoffe und viel Fett und sind daher nicht förderlich für eine gute Darmtätigkeit. Auch große Mengen Alkohol, Teigwaren, Kartoffeln, Pasta oder Schokolade sollten bei Obstipation besser nicht verzehrt werden.
Verdauungsprobleme werden sehr häufig durch Stress und einen hektischen Alltag ausgelöst. Yoga oder Meditationen können dabei helfen, dass sich der Verdauungsapparat wieder entspannt und besser arbeitet. Der Darm ist hoch sensibel und Stress wirkt sich sofort auf seine Arbeit aus. Auch Atemübungen bei einer Atemmeditation helfen den Darm wieder anzukurbeln. Eine tiefe Bauchatmung kann den Darm wieder aktiver werden lassen.
Die oben genannten Empfehlungen können helfen die Darmtätigkeit endlich wieder in Schwung zu bringen. Wer ab und an Verdauungsprobleme hat, kann diese sicherlich verbessern, indem er die Verdauung durch bessere Gewohnheiten im Alltag rechtzeitig fördert. Die Wirkung von Hausmitteln gegen Verstopfung ist nicht immer wissenschaftlich erwiesen. Erwiesen sind jedoch die Wirkungen von Sennesblättern und Sennesfrüchten sowie von Flohsamen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, holt sich die Medikamente in der Apotheke.