Für Betroffene ist er oft unangenehm und führt im Extremfall zu einer Einschränkung des Wohlbefindens: der Blähbauch. Ein Blähbauch wird medizinisch auch Meteorismus genannt. Er ist weit verbreitet: Jeder fünfte Erwachsene fühlt sich häufig aufgebläht. Der aufgeblähte Bauch entsteht, wenn sich zu viel Gase im Bauch ansammeln und sich dadurch die Bauchdecke nach außen wölbt, also ein Gasbauch entsteht. Die Betroffenen leiden unter einem starken Völlegefühl. Aber wie entsteht ein Blähbauch überhaupt? Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Ursachen, oft geht aber ein Blähbauch mit Verstopfung (Obstipation) und einem Reizdarm einher.
Sie erfahren auf dieser Seite:
– Wie ein Blähbauch entsteht
– Ursachen eines Blähbauches
– Symptome eines Blähbauches
Luft im Bauch zu haben ist generell nichts Schlimmes und auch nicht immer ein Zeichen von Krankheit. Es ist sogar ganz normal, dass bei blähenden Lebensmitteln Darmgase entstehen. Jeder Mensch ist anders, allerdings gilt als Grenze, wenn häufiger als 24-Mal am Tag Luft entweicht.
Ein Blähbauch oder Gasbauch ist ein aufgeblähter Bauch, der durch eine Ansammlung von Gasen in der Bauchhöhle hervorgerufen wird. Im Darm entsteht, bei der Verarbeitung von Nahrung, immer Gas. Sowohl beim Atmen, als auch beim Sprechen oder Essen gerät Luft in unseren Darm. Normalerweise ist dies kein Problem. Sobald Luft in den Darm gelangt, wird diese über das Blut in die Lungen transportiert und dort ausgeatmet. Funktioniert dieser Abtransport nicht richtig und gelangt zu viel Luft in den Bauch, bläht sich der Bauch auf.
Oft wird Meteorismus mit Blähungen gleich gesetzt, aber nicht bei jedem aufgeblähten Bauch kommt es zu einem verstärkten Entweichen von Darmgasen. Medizinisch werden Blähungen als Flatulenzen bezeichnet. Bei Blähungen entweicht das Gas über den Darmausgang (Flatulenz). Geht der Blähbauch mit Verstopfungen einher, können die Gase nicht mehr entweichen und der Gasbauch wird noch größer.
Ein aufgeblähter Bauch kann durch folgende Faktoren entstehen:
Weitere Ursachen für einen aufgeblähten Bauch reichen von der falschen Atmung bis hin zu einem Darmpilz. Hier die wichtigsten Ursachen eines Blähbauchs in der Übersicht:
Häufige Ursache für Meteorismus sind stark blähende Lebensmittel. Hier kann mit einer Umstellung der Nahrung oft bereits viel erreicht werden.
Folgende Lebensmittel haben eine blähende Wirkung:
Gemüse:
– Alle Arten von Kohlgemüsen
– Sellerie
– Aubergine
– Gurke
– Rettich und Radieschen
– Zwiebeln und Knoblauch
– Lauch
– Mais
– Artischocken
– Bärlauch
– Paprika
Hülsenfrüchte:
– Bohnen
– Erbsen
– Linsen
– Kichererbsen
Obst:
– Zitrusfrüchte
– Pflaumen
– Kirschen
– Birnen
– Äpfel
– Feigen
– Beeren
– Trockenobst
– Oliven
– Trauben
– Bananen
Getreide:
– Frisches Brot
– Vollkornbrot
– Vollkornreis
– Weizenkeime
– Grünkern
– Getreideflocken und Müsli
Milchprodukte:
– Bergkäse
– Schimmelkäse
– Vollfette Käsesorten
– Joghurt
– Vollmilch
Fleisch & Wurst:
– Geflügel
– Schweinebraten
– Fette Wurst (Salami)
Zucker:
– Haushaltszucker
– Fruchtzucker
– Milchzucker
– Sorbit
– Xylit
Süßigkeiten:
– Schokolade
– Müsliriegel
– Salzgebäck
Getränke:
– Kohlensäurehaltiges
– Fruchtsäure
– Alkohol
– Kaffee
Sonstiges:
– Nüsse
– Pilze
– Scharfe Gewürze
– Hefe und Hefeteig
Neben blähenden Lebensmitteln, können auch schlechte Essgewohnheiten einen Gasbauch hervorrufen. Hastiges Essen führt dazu, dass vermehrt Luft geschluckt wird. Diese Luft kann zu einem Völlegefühl im Magen führen, welches dann durch Aufstoßen wieder gelöst wird. Es kann aber auch dazu kommen, dass ein Teil dieser Luft in den Verdauungsapparat gelangt.
Wenn zu den Blähungen noch weitere Symptome hinzukommen, wie Übelkeit, Erbrechen oder ein langfristiges Völlegefühl, kann die Ursache ein Reizdarm sein. Ursachen für einen Reizdarm sind nicht eindeutig geklärt, können aber zum Beispiel durch Stress und Angst hervorgerufen werden.
Auch zu wenig Bewegung im Alltag kann zu einem aufgeblähten Bauch führen. Durch unzureichende Bewegung und viel Sitzen, kommt es zu einer verminderten Bewegung des Darms. Auch eine gut trainierte Bauchmuskulatur hilft dabei den Darm wieder in Schwung zu bringen. Achten Sie also auf genügend Bewegung im Alltag.
Eine Laktoseintoleranz kann langfristig Meteorismus auslösen. Wird das Verdauungsenzym Laktase nur gemindert produziert oder fehlt, kommt es zur Verdauungsproblemen bei der Aufnahme von milchzuckerhaltigen Speisen.
Übrigens: Bei Erwachsenen ist es verstärkt typisch, dass eine Unverträglichkeit gegen Laktose mit dem Alter zunimmt. Während Säuglinge noch ausreichend Laktase bilden können, da sie auf die Aufnahme von Muttermilch angewiesen sind, reduziert sich die Menge der vom Körper produzierten Laktase mit dem Alter.
Auch eine Unverträglichkeit gegen Histamin kann die Ursache für einen Blähbauch sein. Hier besteht ein Mangel des Histamin abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) und/oder Histamin-N-Methyltransferase (HNMT), oder eines Missverhältnisses zwischen Zufuhr und Abbau des Histamins. Histamin ist vor allem in Rotwein und Bier, reifem Käse, Tomaten oder auch Sauerkraut enthalten.
Diese Autoimmunerkrankung und Allergie kann diverse Symptome hervorrufen, unter anderem einen Gasbauch. Es handelt sich bei der Zöliakie um eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut, hervorgerufen durch Gluten. Durch die Entzündung der Dünndarmschleimhaut können Nährstoffe nur schlecht aufgenommen werden und verbleiben so oft unverdaut im Darm. Neben einem Blähbauch sind Symptome wie Gewichtsverlust, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Müdigkeit möglich. Geht der Blähbauch einher mit Verstopfungen, sind Flohsamen als Abführmittel für Zöliakie-Patienten ideal, da sie glutenfrei sind.
Die Darmflora hat zahlreiche Auswirkungen auf unseren Körper und beeinflusst unter anderem unser Immunsystem. Die Mikroorganismen der Darmflora haben Wirkung auf unsere Versorgung mit Vitaminen, die Verbesserung unserer Ausdauer und unserer Leistungsfähigkeit, oder auch die Verbesserung unserer Hitzeresistenz. Umso schädlicher ist es für den Körper, wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät. Verändert sich diese, entsteht eine Unter- oder Übersiedlung von Mikroorganismen im Dünn- und/oder im Dickdarm.
Die Zusammensetzung der Darmflora ist bei jedem Menschen anders. Ist diese Zusammensetzung gestört, kann es zu Blähungen und darüber hinaus zu Bauchschmerzen sowie einer erhöhten Infektanfälligkeit kommen. Ist der Dickdarm betroffen, führt das zu einem Gasbauch mit Flatulenzen, also zu Blähungen. Die Fehlbesiedlung der Darmflora kann mit speziellen Atemtests festgestellt werden.
Auch eine Schwangerschaft ist oft Ursache von Meteorismus. Während der Schwangerschaft steigt im Blutspiegel das Hormon Progesteron. Dieses entspannt die Muskulatur, auch die des Darms. Dadurch wird die Verdauung verlangsamt, der Inhalt der Nahrung bleibt länger im Darm und es entstehen mehr Darmgase.
Zudem kann es im weiteren Verlauf einer Schwangerschaft vorkommen, dass das Kind im Bauch auf den Darm drückt und so die Verdauung behindert. Wichtig ist hier, dass werdende Mamis ihre Blähungen nicht unterdrücken.
Hierbei handelt es sich um den Befall des Darms mit dem Hefepilz Candida Albicans. Dieser Pilz ist bei jedem Menschen im Darm angesiedelt, es kann jedoch zu einer zu starken Besiedlung kommen, was Auswirkungen auf den ganzen Köper haben kann. Er begünstigt einen Mangel an Vitaminen, Enzymen und Antikörpern. Die Pilze gelangen meist durch befallene Nahrung oder die Atemluft in den Organismus. Der Pilz kann sich im Darm ausbreiten, wenn die Darmflora beschädigt wird. Ist die Nahrung zudem noch zuckerhaltig, vermehrt sich der Hefepilz noch schneller. Aus diesem Grund ist eine gesunde und intakte Darmflora besonders wichtig. Der Großteil des menschlichen Immunsystems ist im Darm platziert, in Form der Darmbakterien, die den Menschen davor schützen krank zu werden. Ein Ungleichgewicht der Darmflora kann zum Beispiel durch die Einnahme von Antibiotikum erfolgen, da hier die „gesunden“ Bakterien zerstört werden. Die Folgen sind Blähungen, Völlegefühl sowie Bauchschmerzen.
Es gibt zahlreiche Ursachen für Blähungen. Tauchen Blähungen immer wieder auf und werden chronisch, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen und den Ursachen auf den Grund zu gehen.