Laxantien: Alles über die unterschiedlichen Abführmittel und ihre Wirkung

Laxantien Toilettenpapier

Laxantien, auch Abführmittel genannt, helfen bei der Darmentleerung. Dabei könnten die Beschwerden, die einer Verwendung von Abführmittel vorausgehen – von einfacher Verstopfung bis hin zu krankhaften Darmerkrankungen – unterschiedlicher nicht sein.

Dabei eignen sich nicht alle Laxantien für jede Beschwerde. Wir versuchen Licht ins Dunkel der Abführmittel zu bringen und verschaffen Ihnen einen Überblick.

Sie erfahren auf dieser Seite:


Wann sind Laxantien / Abführmittel erforderlich?
–  Gründe für Verstopfung: Schlechte Gewohnheiten oder Krankheit
–  Laxantien in der Übersicht: Welche Abführmittel-Arten gibt es?

Wann sind Laxantien / Abführmittel erforderlich?

Die Anlässe, ein Abführmittel anzuwenden, sind sehr unterschiedlich. Aber wann ist es sinnvoll mit Hilfe von Abführmitteln abzuführen und wann regelt der Körper es von selbst?

In den meisten Fällen werden Abführmittel bei Verstopfungen verwendet.

Verstopfung wird folgendermaßen definiert:

Von Verstopfung (Obstipation) sprechen Mediziner, wenn der Stuhlgang weniger als 3-Mal pro Woche erfolgt und eine sehr harte Konsistenz aufweist. Für Betroffene wird der ausbleibende Stuhlgang als große Belastung empfunden. Bestehen die Probleme über 3 Monate, spricht man von einer chronischen Obstipation oder Verstopfung.

Gründe für Verstopfung: Schlechte Gewohnheiten oder Krankheit?

Die Gründe für Verstopfungen sind vielfältig. Es gibt situative Gründe, wie beispielsweise ein zu hoher Stresspegel im Alltag, das Arbeiten im Schichtbetrieb oder veränderte Situationen im Urlaub. Verstopfungen können aber auch mit alltäglichen Gewohnheiten zusammenhängen, wie beispielsweise zu wenig Flüssigkeitszufuhr, zu wenig Bewegung und einem Mangel an Ballaststoffen. Ernst wird es dann bei Darmerkrankungen wie Reizdarm, Divertikulitis oder Hormonstörungen. Verstopfung kann zudem auch aufgrund einer Medikamenteneinnahme vorkommen. In diesem Fall sollte vor Einnahme eines Abführmittels aber eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Laxantien in der Übersicht: Welche Abführmittel-Arten gibt es?

Die Wirkung und Einnahme von Laxantien unterscheidet sich oft vollkommen: So gibt es die Einnahme in Zäpfchen-Form, als Tablette oder als Tee. Wir geben eine Übersicht.

Einnahmeform und Wirkungszeit

Bei Laxantien gibt es verschiedene Arten, das Abführmittel in den Körper zu transportieren. Zum Beispiel als Zäpfchen oder auch als Einlauf über den After. Bei Letzterem tritt die Wirkung besonders schnell ein. Diese Art der Anwendung ist für viele Betroffene aber eher unangenehm. Zudem gibt es die Möglichkeit Laxantien als Tablette oder Lösung einzunehmen. Hier kann es je nach Medikament 6-10 Stunden dauern bis das Abführmittel seine Wirkung entfaltet.

Abführmittel-Arten: Wirkung, Vorteile und Nachteile

Es gibt verschiedene Arten von Laxantien, die für unterschiedliche Beschwerden geeignet sind, oder die für bestimmte Personen nicht geeignet sind. Werfen wir einen genaueren Blick darauf.

Pflanzliche Laxantien: Natürliche & zuverlässige Abführmittel

Bei „pflanzlichen“ Abführmitteln denken wir meistens nicht daran, dass es sich um ein Arzneimittel handelt.  Sie wirken zuverlässig gegen Verstopfungen, da das Einströmen von Wasser und Elektrolyten ins Darminnere gefördert wird. Durch das vermehrte Ansammeln von salzhaltigem Wasser im Darm wird die Darmentleerung beschleunigt. Beispiele für pflanzliche Laxantien sind Sennesblätter oder auch Aloe.

Laxantien Sennapflanze

Vorteile:

Besonders geeignet sind diese Abführmittel, wenn Sie eine zuverlässige Wirkung erzielen wollen und das Abführmittel oral einnehmen möchten.

Nachteile:

Aber Achtung: Pflanzliche Abführmittel mit Senna sind nicht für Schwangere oder Kinder unter 12 Jahren geeignet. Auch für eine regelmäßige und langfristige Einnahme kommen diese Präparate nicht in Frage, da sie die Wasser- und Elektrolyt-Versorgung des Körpers aus der Balance bringen können.

Laxantien als Quellmittel: Schonend und langfristig

Quellmittel sind eine ganz andere Form der Abführmittel: Sie quellen im Darm auf und binden Wasser. So vergrößern sie den Darminhalt , weichen den Stuhl auf und machen ihn gleitfähiger. Beispiele für quellende Laxantien sind Leinsamen oder auch der Indische Flohsamen.

Laxantien Flohsamenschalen

Vorteile:

Größter Vorteil von Quellstoffen ist die Möglichkeit einer regelmäßigen und täglichen Einnahme über einen längeren Zeitraum. So eignen sich Indische Flohsamen-Schalen zum Beispiel ideal für eine längere Verwendung während der Schwangerschaft, da Schwangere häufig von langanhaltenden Verstopfungen geplagt sind. Sie sind auch für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Indische Flohsamen-Schalen eignen sich zudem dazu, die Darmgesundheit langfristig zu unterstützen. Diese spielen für unsere Darmgesundheit eine erhebliche Rolle.

Nachteile:

Wichtig ist, nach der Verwendung genügend zu trinken, um einen Darmverschluss zu vermeiden.

Chemische Abführmittel: zuverlässig Abführen

Chemische und stimulierende Abführmittel wie Bisacodyl wirken ähnlich wie pflanzliche Abführmittel: Das Einfließen von Wasser in die Darmwand wird hier gefördert und es sammelt sich salzhaltiges Wasser im Darm. Dies führt zu einem weicheren Stuhl und beschleunigt die Entleerung des Darms.

Vorteile:

Die Wirkzeit ist mit 6 bis 10 Stunden erreicht: Die Einnahme am Abend führt nach ca. 10 Stunden zur Darmentleerung, die morgendliche Nüchterneinnahme nach ca. 6 Stunden. Diese Laxantien eignen sich auch bei Erkrankungen oder zur Vorbereitung auf Operationen, wenn eine zuverlässige und erleichterte Darmentleerung erforderlich ist.

Nachteile:

Abführmittel wie Bisacodyl sollten nur kurzfristig und von Schwangeren und Kindern nur nach ärztlicher Abklärung eingenommen werden.

Fazit Laxantien

Die Möglichkeiten mit Laxantien abzuführen sind zahlreich.

Pflanzliche und chemische Abführmittel können kurzfristig eingenommen werden, wenn Sie sich an die Packungsbeilagen halten. Quellstoffe eignen sich hervorragend für eine langfristige Einnahme, zum Beispiel während der Schwangerschaft. Aber: Wenn die Verstopfung länger als eine Woche anhält, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Dieser wird Sie weiter beraten.

Übrigens: Bevor es so weit kommt, können Sie vorbeugen und sich aktiv um Ihre Darmgesundheit kümmern. Unser Tipp: Viel Bewegung im Alltag, eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung und viel Trinken.

Wenn Sie gezielt Ihre Darmflora stärken möchten, empfehlen wir Ihnen zudem unsere weiteren Artikel mit leckeren Rezepten und zahlreichen Tipps für eine bessere Darmgesundheit:

Quellenangaben:

https://www.apotheken-umschau.de/Verstopfung/Das-sollten-Sie-ueber-Abfuehrmittel-wissen-103101.html, aufgerufen am 05.09.2019

https://www.netdoktor.de/symptome/verstopfung/, aufgerufen am 05.09.2019

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-132008/laxantien-den-traegen-darm-ankurbeln/, aufgerufen am 05.09.2019

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2012-09/verstopfung-dauergebrauch-von-laxanzien-sinnvoll/, aufgerufen am 05.09.2019

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-28-2000/pharm3-28-2000/, aufgerufen am 05.09.2019