Ständige Erkältung und das Gefühl von Abgeschlagenheit: Wer sich geschwächt fühlt, sollte seinen Körper und die Abwehrkräfte dauerhaft stärken. Aber wie?
Viel Trinken und eine tägliche Dosis Vitamin C, Sport, Schlaf und eine gesunde Ernährung – schon stärken wir unser Immunsystem und sind weniger angreifbar für Viren & Co.? Aber stimmt das wirklich und wenn ja, warum?
Was ist denn eigentlich unser Immunsystem, wo sitzt es genau und wie arbeitet es für uns? Was kann dazu führen, dass das Immunsystem gestört ist und was hat unser Darm damit zu tun?
Wir erklären die Hintergründe und geben Empfehlungen für einen langfristigen Aufbau der Abwehrkräfte.
Sie erfahren auf dieser Seite:
– Was ist eigentlich unser Immunsystem?
– Was schadet der Darmflora und dem Immunsystem?
– 3 ultimative Tipps: So stärken Sie Ihr Immunsystem und Ihre Darmflora
Unser Immunsystem rettet uns täglich mehrmals das Leben: Immer wenn Viren oder Bakterien in den Körper gelangen, ist es im Einsatz. Die kleinen Zellen unserer Immunabwehr erkennen Eindringlinge und können diese im besten Fall besiegen, bevor sie allzu großen Schaden anrichten.
Erstaunlich ist dabei: Etwa 80 % unseres Immunsystems sitzt im Darm. Hier befindet sich also die Schaltzentrale unserer Abwehrkräfte. Die meisten Bakterien und andere Eindringlinge sammeln sich nämlich in der Darmschleimhaut. Hier können die Immunzellen im Darm die Fremdlinge richtig kennenlernen. Treffen die Immunzellen später außerhalb des Darms auf denselben Fremdling, können sie reagieren und wissen diesen einzuschätzen.
Man kann also sagen, dass unsere Darmbakterien unsere Immunzellen trainieren. Dabei bleibt das Mikrobiom, also die Gesamtzahl der Darmbakterien, nicht einfach gleich, sondern verändert sich im Laufe des Lebens. Der Darm ist also ein lebenslanger Trainer für das Immunsystems.
Eine Herausfordeurng besteht darin, dass die Immunzellen die „guten“ Bakterien intakt lassen. Es muss also lernen zwischen „guten“ und „bösen“ Bakterien zu unterscheiden.
Damit das klappt, greift unser Körper rigoros durch: Immunzellen werden gnadenlos aussortiert, wenn sie körpereigenes Gewebe, statt schädlicher Eindringlinge, angreifen.
Gerät dieses System aber durcheinander, spricht man auch von einer Autoimmunkrankheit: Hier bekämpft die Abwehr körpereigene Zellen, statt schädlicher Bakterien.
Es gibt verschiedene Arten von Darmbakterien, die eine unterschiedliche Wirkung auf unsere Immunabwehr haben können.
Es gibt beispielsweise Darmbakterien, die an den Dünndarmzotten haften, da sich dort gefährliche Erreger gerne platzieren. Sind diese Zotten besetzt, bleibt kein Platz für Eindringlinge. Dies nennt man auch Kolonisationsschutz.
Zur Übersicht: Das Immunsystem und unsere Darmbakterien haben diese vier zentralen Aufgaben:
1. Die Abwehr von Krankheitserregern
2. Die Beseitigung von veränderten Zellen
3. Die Beseitigung von Giften
4. Die Toleranz gegenüber körpereigenen Zellen
Da ein Großteil des Immunsystems im Darm sitzt und der Darm als Trainingspartner unserer Abwehrkräfte agiert, ist es wichtig zu verstehen, was unserem Darm und damit auch unserem Immunsystem schaden kann.
Gründe für eine Dysbiose, also eine Dysbalance unserer Darmflora, können zum Beispiel eine zu einseitige und ungesunde Ernährung, oder auch der vermehrte Gebrauch von Antibiotika sein.
Bei einer Dysbiose gerät die Zusammenstellung der Darmbakterien durcheinander. Um gut zu funktionieren gibt es eine hohe Diversität an Darmbakterien. Ist die Darmflora gestört, ist sie einseitig. Das geschieht vor allem nach der Einnahme von Antibiotika, da es hier zu Antibiotika-assoziierten Durchfällen kommen kann, bei denen die „guten“ Darmbakterien, die das Immunsystem stärken, verloren gehen.
Eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die „guten“ Bakterien im Darm und hilft somit das Immunsystem zu stärken. Übrigens: Gefährliche Eindringlinge werden bei Zucker gestärkt, daher sollten zuckerhaltige Lebensmittel verringert werden.
Studien zeigen, dass sich Entzündungsprozesse mit Ernährung beeinflussen lassen. Eine Ernährung mit viel rotem Fleisch und zuckerhaltigen Lebensmitteln steigert, im Gegensatz zu einer vorwiegend pflanzlichen Lebensweise, den Blutspiegel von Entzündungsmarkern. Sekundäre Pflanzenstoffe dagegen stärken das Immunsystem.
Eine weitere Möglichkeit das Immunsystem langfristig zu stärken sind Pro- und Präbiotika: Probiotika sind lebende Bakterien, die unser Immunsystem im Darm stärken. Präbiotika fördern die „guten“ Bakterienstämme im Darm.
Probiotika, die das Immunsystem fördern, können auch mit speziellen Präparaten zugeführt werden. Zum Beispiel mit Bekunis Balance:
Die Darmkur mit Probiotika kräftigt die Darmflora und das Immunsystem innerhalb von 2 Wochen. Durch eine ideale Kombination aktiver Darmbakterien, wird die Menge der Lacto- und Bifido-Kulturen erhöht: Bifidokulturen senken den pH-Wert im Dickdarm und halten so unerwünschte Erreger fern. Lactobakterien, oder auch Milchsäurebakterien, bilden Stoffe die schädliche Erreger bekämpfen. Durch die Säurebildung sorgen sie zudem dafür, dass sich die unerwünschten Eindringlinge nicht wohl fühlen.
Auch ein gesunder Schlaf trägt dazu bei unsere Abwehr zu stärken, denn dieser unterstützt unsere Abwehrzellen, die sogenannten T-Zellen. Mithilfe von Haftproteinen haften Sie an unerwünschte Zellen und zerstören diese. Diese Haftproteine sind besonders aktiv, wenn wir schlafen.
Nun hängt ein gesunder Schlaf mit der Beschaffenheit unserer Darmflora zusammen.
Die Darmflora reguliert über die Darm-Hirn-Achse unseren Schlafrhythmus. Eine Studie zeigt 2019, dass die Zusammensetzung unserer Darmflora, die Qualität unseres Schlafens sowie unsere Immunfunktion zusammen hängen.
Um also einen gesunden Schlaf nachhaltig zu fördern, ist es ratsam die eigene Darmgesundheit zu unterstützen. Studien zeigen, dass das Schlafhormon Melatonin unter Gabe von Probiotika wie Lacto- und Bifidobakteren ansteigt.
https://www.apotheken-umschau.de/Darm/Immunsystem-Darmbakterien-fuer-die-Abwehr-555293.html, aufgerufen am 23.03.2020
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Watzl B. Gesunde Vielfalt der Natur. Aktuel Ernahrungsmed 2008; 33(Suppl. 1): S23-S27
Mathias Oldhaver und Wolfgang Spiller: Probiotika in der naturheilkundlichen Therapie: Einsatzbereiche, Diagnosen, Therapien. Eubiotika, 2015, ISBN 978-3-944-59207-7
Enders, Giulia (2017): Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ – aktualisierte Neuauflage, Ullstein, Berlin